drei Boulekugeln nebeneinander auf einer Aschebahn

Hallenbad

Ein neues Hallenbad für Rhein-Selz

Mehr Wasser, mehr Komfort, mehr Zukunft

Verbandsgemeinde Rhein-Selz baut ein modernes, barrierefreies und energiepositives Schwimmbad

Nach der Schließung des alten Hallenbads in Oppenheim im Jahr 2020 aufgrund erheblicher baulicher Mängel war klar: Ein Neubau ist unumgänglich. Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz hat sich deshalb auf den Weg gemacht, ein neues Hallenbad zu errichten – und das nicht nur als Ersatz, sondern als zukunftsweisendes Projekt, das modernsten technischen und ökologischen Anforderungen gerecht wird.

Innenansicht Hallenbad


Barrierefrei und übersichtlich - So sieht das neue Bad aus

Das neue Hallenbad entsteht auf dem bisherigen Grundstück und wird vollständig barrierefrei geplant. Besucherinnen und Besucher betreten es künftig über ein großzügiges Foyer mit Sitzgelegenheiten. Von dort gelangt man über moderne Vereinzelungsanlagen in den Umkleidebereich, der in einen öffentlichen Teil und einen Bereich für Sammelumkleiden für Schulklassen und Vereine gegliedert ist. Die Badegäste erreichen über einen zentralen Zugang die Badehalle, die einen schönen Ausblick ins Freie bietet. Eine Glaswand ermöglicht es, die beiden Hallenbereiche akustisch und räumlich voneinander zu trennen. So wird ein reibungsloser Parallelbetrieb für Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit möglich.

Mehr Wasserfläche und moderne Ausstattung für alle Altersgruppen

Das neue Bad bietet deutlich mehr Raum als sein Vorgänger – die Wasserfläche wird um rund 75 Prozent vergrößert. Herzstück des Bades wird ein Schwimmerbecken mit sechs 25-Meter-Bahnen. Eine Sprunganlage mit einem Ein-Meter-Brett und einem Drei-Meter-Turm erweitert das sportliche Angebot. Daneben entsteht ein separates Lehrschwimmbecken, das sich ideal für den Schwimmunterricht eignet. Für die Kleinsten ist ein Kleinkinderbereich mit altersgerechter Ausstattung vorgesehen. Hinzu kommt eine Liegeterrasse im Außenbereich und rundet das Freizeitangebot ab.

Grundriss Hallenbad


Energie aus Sonne, Erde und Wasserstoff - Ein Vorzeigeprojekt für Klimaschutz

Besonders herausragend ist das energetische Konzept des neuen Hallenbads. Es soll nahezu vollständig energieautark betrieben werden – mit einem System, das deutschlandweit zu den fortschrittlichsten zählt. Dafür besteht fast die gesamte Gebäudehülle aus Photovoltaik und Photothermieelementen. Ebenso werden die Parkflächen mit Photovoltaik überbaut. Die geplante Leistung der Solaranlagen liegt bei rund 900 Kilowatt-Peak. Der daraus erzeugte Sonnenstrom – jährlich etwa 820.000 Kilowattstunden – wird mit einem Batteriespeicher von 1.500 Kilowattstunden kombiniert, um Energie flexibel speichern und nutzen zu können.

Ein weiterer Teil des Konzepts ist ein Elektrolyseur, der überschüssigen Solarstrom in grünen Wasserstoff umwandelt. Dieser Wasserstoff kann gespeichert und später in einem Blockheizkraftwerk oder einer Brennstoffzelle genutzt werden, um Strom und Wärme gleichzeitig zu erzeugen – besonders an Tagen, an denen die Sonne nicht ausreichend scheint. Auch die Abwärme aus der Wasserstoffproduktion wird dem System wieder zugeführt. Damit ist das Hallenbad nicht nur energieautark, sondern auch hocheffizient.

Für die Wärmeversorgung kommen moderne Wärmepumpen zum Einsatz, die über die Pfahlgründung des Gebäudes Erdwärme nutzen. Unterstützt werden sie durch sogenannte PVT-Module, die gleichzeitig Strom und Wärme liefern. In der kalten Jahreszeit sorgt die Wasserstofftechnik zusätzlich für Wärme. Ein großer Wärmespeicher mit 30.000 Litern Volumen garantiert, dass jederzeit ausreichend Wärme vorhanden ist.

Wasser clever genutzt - Technik spart bis zu 3.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr

Auch bei der Wassernutzung geht das neue Hallenbad einen sparsamen Weg. Die Wassertechnik ist so ausgelegt, dass das Rückspülwasser aus den Filtern und das Brauchwasser wiederverwendet werden können. Regenwasser wird ebenfalls gesammelt und unter anderem für die Wasserstoffproduktion genutzt. So kann jährlich der Verbrauch von bis zu 3.000 Kubikmetern Frischwasser eingespart werden – ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

Laden und Tanken vor Ort - Mobilität denkt mit

Die Nutzung erneuerbarer Energien eröffnet noch weitere Möglichkeiten. Auf dem Gelände des Hallenbads sollen Ladesäulen für Elektroautos eingerichtet werden – sowohl mit normaler Ladeleistung als auch mit Schnellladefunktion. Zudem ist eine Wasserstofftankstelle für Busse oder andere Fahrzeuge angedacht, was das Projekt auch zu einem Baustein für eine umweltfreundliche Mobilität in der Region macht.

Finanzierung mit Weitblick - Contracting sorgt für Kostensicherheit

Die Gesamtkosten für das neue Hallenbad ohne Energie- und Wassertechnik sollen rund 26 Millionen Euro brutto betragen. Eine Förderung des Bundes in Höhe von drei Millionen Euro hilft, die Last für die Verbandsgemeinde zu verringern.

Die EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG) finanziert, plant, baut und betreibt fast die gesamte Energie- und Wassertechnik des Bades in einem Contracting-Modell. Das bedeutet, die Verbandsgemeinde zahlt dafür über 20 Jahre hinweg eine feste jährliche Pauschale – die sogenannte Contracting-Rate. Diese bleibt unabhängig von der Preisentwicklung auf dem Energiemarkt stabil und deckt sämtliche Heiz- und Stromkosten ab.

Wie geht es weiter? Der Fahrplan zum neuen Bad

Die vorbereitenden Planungs- und Genehmigungsarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Ein erster wichtiger Schritt wurde bereits im Februar 2025 getan: Die erforderlichen Rodungsmaßnahmen auf dem Gelände wurden fristgerecht abgeschlossen und haben damit den Weg für die nächsten Bauphasen geebnet. Diesen April beginnen die Abrissarbeiten des alten Hallenbads sowie die anschließenden Erdarbeiten. Bereits im Herbst 2025 soll mit dem eigentlichen Bau des neuen Hallenbads begonnen werden. Die Bauzeit ist auf rund zwei Jahre angesetzt. Nach den Sommerferien 2027 soll das neue Hallenbad feierlich eröffnet werden und seinen Betrieb aufnehmen.

Baufortschritt live verfolgen – mit der Baukamera auf der Website

Alle Interessierten können den Fortschritt des Neubaus bequem von zu Hause aus mitverfolgen. Auf der Website der Verbandsgemeinde Rhein-Selz wird eine Baukamera installiert, die regelmäßig aktuelle Bilder vom Geschehen auf der Baustelle zeigt. Ob Rodung, Abriss, Rohbau oder Dachmontage – so lässt sich der Baufortschritt Schritt für Schritt mitverfolgen. Die Kamera bietet spannende Einblicke – nicht nur für Technikbegeisterte, sondern auch für alle, die sich auf das neue Hallenbad freuen. Die Seite wird fortlaufend mit aktuellen Informationen ergänzt und hält die Bürgerinnen und Bürger über alle wichtigen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Hier geht´s zur Baukamera


Ein Bad für die Menschen – und für die Zukunft

Klar ist schon heute - Das neue Hallenbad wird nicht nur ein Ort des Sports, des Lernens und der Erholung, sondern auch ein Leuchtturmprojekt für klimaneutrales Bauen. Es verbindet moderne Architektur mit effizienter Energienutzung und durchdachter Wassertechnik. Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz setzt damit ein deutliches Zeichen – für Nachhaltigkeit, für Lebensqualität und für die kommenden Generationen.